Sarah Diane Bourdely
Doktorandin
Sarah Diane Bourdely
Philosophisch-Historische Fakultät

Doktorandin

sarah.braemer@unibas.ch

Steckbrief

Doktorandin im Team des SNF-Projekts "Poétique du temps chez Diderot", unter der Leitung von Adrien Paschoud.

Titel der Dissertation: "Gelehrtenpolemik und Kulturtransfer im Zeitalter der Aufklärung. Fallstudie zu William WarburtonsDivine Legation of Moses(1738-1741) und seiner Rezeption in Frankreich. Gefolgt von einem Projekt für eine digitale kritische Ausgabe desEssai sur les hiéroglyphes des Égyptiens (1744)".

Beschreibung: Die vorliegende Doktorarbeit ist dem Werk von William Warburton und der Rezeption seines Denkens in Frankreich im 18. Jahrhundert gewidmet. Damit leistet diese Dissertation einen wesentlichen Beitrag zur Erhellung des Kulturtransfers zwischen Großbritannien und Frankreich in der Mitte des 18. Jahrhunderts und damit zur Geschichte einer Epoche. In diesem Sinne zeichnet die Arbeit nicht nur die Debatten nach, die die Veröffentlichung derDivine Legation in den Zeitungen begleiteten, sondern stellt auch die positive Rezeption bei Montesquieu, Condillac und Diderot sowie die ablehnenden Urteile von Voltaire dar. Dies sind unverzichtbare Elemente, um die Herausforderungen des Textes und damit auch der Übersetzung im französischen intellektuellen Raum der 1740er Jahre zu erfassen, der auch von zahlreichen gelehrten Polemiken geprägt war. Die Rolle der Übersetzer als echte Kulturvermittler, die komplexe verlegerische Strategien anwenden, um die polemische Dimension des Werkes des englischen Gelehrten abzuschwächen, kann so präzisiert werden. Dies ist ein wichtiger Fortschritt für unser Verständnis der Rezeption von Warburton in Frankreich.

Dieses Dissertationsprojekt leistet im Übrigen einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der historischen, religiösen, politischen und literarischen Herausforderungen im Zusammenhang mit der Geschichte der Vorstellungen vom Alten Ägypten im klassischen Zeitalter und den internen Debatten (Frage des Götzendienstes, der Doppellehre der heidnischen Religionen, Überlegungen zur Authentizität der antiken Quellen und ihrer möglichen Verfälschung). Die Dissertation trägt außerdem zur Klärung der Debatten über die Hieroglyphenwissenschaft bei (u. a. Warburtons scharfe Stellungnahmen gegenüber dem Jesuiten Kircher, dem Abbé Pluche oder auch gegenüber Shuckford).